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Die Regisseurin Wiebke Pöpel und die Bandoneonistin Helena Rüegg drehen zurzeit einen Dokumentarfilm über das Bandoneon. Der Film wird von Sounding Images für den Westdeutschen Rundfunk (WDR), den Südwestrundfunk (SWR) und den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) produziert. Für die Dokumentation wurde nun Jürgen Eichendorf im Jagdschloss des Museums Burg Linn interviewt. Der Mitarbeiter im städtischen Kulturbüro organisiert seit vielen Jahren das Bandoneon-Festival in Krefeld.

Jürgen Eichendorf vom Kulturbüro der Stadt Krefeld wurde für eine Dokumentation über das Bandoneon interviewt. Foto: Stadt Krefeld

Im Jagdschloss erinnert ein Raum an den Krefelder Musikalienhändler Heinrich Band (1821-1860). Dieser entwarf um 1850 ein Instrument, das er später unter dem Namen „Bandonion“ verkaufte. Lange nach Bands Tod im Jahr 1860 – etwa um 1900 – wurde das Bandoneon erst das Hauptinstrument des Tangos und eroberte mit ihm die Welt. In dem Gespräch berichtete Eichendorf von dem besonderen Stellenwert des Bandoneons im hiesigen Kulturleben. Mit dem alle zwei Jahre stattfindenden Bandoneon-Festival und der Verleihung des Krefelder Bandoneon-Preises durch den Förderverein für das Kulturbüro gemeinsam mit der Sparkassen Kulturstiftung Krefeld soll an die Verbundenheit der Stadt mit Heinrich Band, seinem Instrument und den Tango erinnert werden. „Auch das vom Förderverein für das Kulturbüro herausgegebene und von Janine Krüger verfasste Buch ‚Heinrich Band. Bandoneon‘ erfuhr überregionale Beachtung“, so Eichendorf.

Das „Klavier des kleinen Mannes“ war bis in die 1930er-Jahre im Ruhrgebiet sehr beliebt. Im Deutschen Reich gab es zeitweise über 700 Bandoneon-Vereine. Deswegen soll auch noch in Gelsenkirchen, Wanne-Eickel und in Essen gedreht werden. Die Ausstrahlung der Bandoneon-Dokumentation ist für Anfang 2025 vorgesehen.